Hey Du zauberhafte Mama,
Neulich Abends, sitze ich in meinem Sessel und das Haus wird langsam still. Ich scrolle durch mein Handy und bin auf der Suche nach einem passenden Foto oder Video, das meinen Tag beschreiben könnte. Vielleicht eine Story über mein Mittagessen, eine kleine Alltagsinspiration oder ein Reel Entwurf?
Aber wie so oft nervt mich der Gedanke, dass ich „noch etwas posten müsste“.
Dabei hatte ich mir das mal ganz anders vorgestellt. „Content Creation ist leicht“, sagten sie.
Ich habe mehrere tausend Euro für Social-Media-Coachings ausgegeben. Mir wurde erklärt, wie einfach es ist: Inhalte erstellen und planen, Videos drehen, Fotos machen, Reichweite aufbauen, Sichtbarkeit gewinnen.
Welche Headlines funktionieren, wann gepostet werden soll … all das hatte ich theoretisch gelernt. Drama zieht immer, Probleme verkaufen sich gut. Aber das, was ich wirklich vermitteln möchte? Das passt nicht ins Format.
Und genau an diesem Abend hatte ich genug. An diesem Abend wurde mir klar, dass mein Social Media Ausstieg als Mama überfällig war.
Warum ich Social Media ursprünglich für mein Business nutzte
Ich hatte genug davon, dass es angeblich für alle gleich funktioniert. Denn das tut es nicht. Auch nicht im Business.
Wir alle bringen unterschiedliche Voraussetzungen, Werte, Talente und Lebensmodelle mit. Und vor allem: Wir Mamas haben ganz andere Anforderungen, gerade abends!
18 Uhr – angeblich meine beste Postingzeit laut Instagram. Ich erinnere mich, dass ich in meinen frühen Mama-Jahren um diese Zeit alles andere im Kopf hatte, als Hashtags oder Captions. Da ging es um Abendbrot machen, Einschlafrituale, Küche aufräumen, ab ins Bad, Kinder ins Bett bringen, Partner kommt später nach Hause und dann noch der Kopf voller To-dos.
Seit über 7 Jahren habe ich verschiedene Social-Media-Plattformen ausprobiert. Erst spät, als viele schon mittendrin waren, aber für mein Business schien es sinnvoll.
„Du brauchst Insta, wenn Du Mamas erreichen willst!“ hieß es. Mein letzter Versuch.
Also tat ich es:
Innerhalb von 4 Monaten baute ich einen Instagram-Account mit über 2500 organischen Followern auf, nachdem bereits zwei Profile gefloppt waren. Als eine reine „Mehrwert Maschine“, ohne mein Gesicht zu zeigen.
Doch ab dem Moment, in dem ich begann, mich zu zeigen, wurde alles anders. Die Interaktion sank. Die Reichweite schrumpfte und Follower gingen heimlich.
Dabei hieß es doch überall: „Sei authentisch!“
Aber wer bekam die Likes? Die, die schrille Tänze aufführen, laut polarisieren oder ihre Kinder in jeder Lebenslage zeigen.
Mir wurden ständig Profile angezeigt, die Alltagswerbung mit Rabattcodes vermischen oder sich öffentlich über Care-Arbeit beschweren, als wären nur „die Männer“ das Problem.
Ich hatte keine Lust mehr auf dieses Spiel.
Auch wenn meine Kinder heute größer sind und mich anders brauchen, ich trage immer noch viel, als Mama.
Und dann noch Content produzieren, der im digitalen Rausch verpufft? Inhalte, die für wenige Stunden sichtbar sind und dann vom Algorithmus verschluckt werden?
Der stille Druck, wenn Care-Arbeit auf Social Media trifft
Mein Social Media Ausstieg als Mama war keine spontane Entscheidung, sondern das Ergebnis jahrelanger innerer Arbeit und Beobachtung.
Care-Arbeit ist Realität. Jeden Tag sehe ich das in meinen Einsätzen als Mamahilfe und in den Begleitungen im Mentoring. Unbezahlte Care-Arbeit ist längst ein gesellschaftliches Thema, das wir nicht nur im Privaten lösen können.
Wir leisten so viel und so oft im Stillen. Und dann kommt noch dieser neue, digitale Anspruch dazu:
Auch online funktionieren.
Auch online präsent sein.
Auch online geben.
Ich filmte mein Essen, meine Ausflüge, meinen Garten. Andere Mütter schminken sich extra, kaufen neue Klamotten für bessere Videos oder stellen Szenen nach. Ich kaufte mir sogar ein neues Handy mit besserer Kamera und beschäftigte mich mit Fotografie und das Bearbeiten von Videoaufnahmen.
Denn ja, Videos mache ich wirklich gerne, aber nicht für Social Media. Sondern für mich, für meine Familie. Doch da war immer diese Grenze: Ich wollte unser Privatleben respektieren. Keine Kindergesichter, keine intimen Szenen.
Meine Schwester wusste teilweise nur durch meine Storys, was bei uns los war.
Das war ein krasser Moment für mich: Ich teilte öffentlich, anstatt ihr zu schreiben oder sie anzurufen.
Social Media wurde zur Ersatz-Kommunikation, nicht nur mit meiner Community, sondern mit echten Verbindungen zu meinen Mitmenschen.
Das leise Unbehagen wächst…
Und dann diese „Tipps“ von Coaches: Ich solle meine Tagesstruktur zeigen, sie mit „hinter die Kulissen“ nehmen und mit meinen Angeboten verbinden.
Aber wie? Soll ich meine Kundinnen posten? Meine Mamahilfe-Einsätze filmen? Das geht für mich gar nicht, weder ethisch noch menschlich.
Hinzu kam dieser innere Druck: Wurden meine Beiträge geliked? Wer kommentiert? Habe ich genug reagiert, um selbst Reichweite zu bekommen?
Ich fühlte mich manchmal abhängig von digitalem Feedback und gleichzeitig leer.
Denn vieles fühlte sich nicht echt an.
Missverständnisse, vorschnelle Urteile, belanglose Reaktionen und das ständige Vergleichen.
Ein endloser Druck, mitzuschwimmen.
Trends. Sounds. Challenges. Hacks.
Aber ich war noch nie eine gute Mitschwimmerin.
Ich durchschaute das Spiel und trotzdem hatte ich mitgespielt.
Mein Fazit: Ich entscheide mich für Tiefe statt Tempo
Seit ich Instagram losgelassen habe, fühle ich mich klarer. Ruhiger.
Ich habe mir oft „Pausen“ genommen, doch selbst das fühlte sich wie Arbeit an. Achtsamer, bewusster, reflektierter mitschwimmen.
Immer wieder neu anpassen, weil sich der Algorithmus ja ständig ändert.
Ja, ich weiß: Für viele Menschen weltweit ist Social Media die einzige Verbindung zur Außenwelt. Es ist ein Privileg, sich zurückziehen zu können.
Aber genau dieses Privileg nutze ich nun bewusst.
Mein Social Media Ausstieg als Mama bedeutet für mich nicht Rückzug, sondern Rückverbindung.
Denn ich weiß, dass ich auch offline wirken kann. Jenseits der digitalen Bühne.
Ich frage jede meiner Kundinnen, wie sie mich gefunden hat:
95 % kommen über meine Webseite, Empfehlungen oder meinen Mamahilfe-Flyer.
Einige begleiten mich schon seit meinem ersten Blogartikel – 2018 begann alles genau hier.
Und genau hier will ich wieder anknüpfen: Langfristig. Tiefer. Echter.
💛Meine Herzenserinnerung an Dich:
„Du musst nicht sichtbar sein, um wertvoll zu sein.
Du darfst wirken und zwar in Deinem Tempo, in Deinem Raum und auf Deine Weise.“
Deine Rückkehr
Vielleicht spürst Du beim Lesen dieses Textes, dass auch in Dir eine Stimme leiser wird und eine andere endlich wieder hörbar.
Die, die nicht ruft „Du musst noch…“, sondern die dich erinnert: Du darfst loslassen. Du darfst atmen. Du darfst anders.
Mein Social Media Ausstieg als Mama war keine Flucht, sondern eine bewusste Rückkehr. Zu mir. Zu dem, was ich wirklich nähren will.
Und genau darin begleite ich auch andere Mütter: Nicht mit Konzepten, sondern mit Raum. Nicht mit Optimierungsdruck, sondern mit sanften Impulsen.
Seit ich mit den Light- und HealingCodes arbeite, hat sich meine Begleitung vertieft. Es ist keine Methode, sondern Frequenz.
Eine Einladung, Dich selbst wieder zu erinnern. Jenseits der To-do-Listen, jenseits des digitalen Lärms.
Einladung
Wenn Dich dieser Weg ruft, dann ist mein Angebot „Return to Heart“ genau für Dich. Gerne begleite ich Dich ein Stück. Sanft. Wahrhaftig und in Deinem Tempo.
Alles Liebe – Susanne 💛